Franzensbader Heilquellen

Inhalt

Die Promenade in Franzensbad
Am Ende der Franzensbader Hauptpromenade befindet sich der Pavillon der ältesten Heilquelle von Františkovy Lázně, der Franzensquelle (Františkův pramen).

Im tschechischen Kurort Františkovy Lázně (Franzensbad) gibt es 24 anerkannte Heilquellen. Sie geben schwefelhaltiges alkalisches Wasser und sind als Sauerbrunnen klassifiziert. Man nennt die Franzensbader Heilquellen auch Säuerlinge wegen des hohen Gehaltes an natürlichem Kohlendioxid. Die weitere Klassifizierung ist abhängig von der Mineralien, die im Wasser enthalten sind.

Nicht alle Quellen sind geeignet für Trinkkuren, einige werden nur für Heilbäder verwendet. Die Temperatur-Unterschiede sind nicht groß, die Varianz reicht von 10 bis 14 °C.

Die 24 Heilquellen in Franzensbad

Adler-Quelle

Die pramen Adler ist nach Dr. Bernard Vinzenz Adler benannt, der entscheidend für die Entwicklung der Ortschaft Kaiser-Franzensdorf (später Kaiser-Franzensbad und Franzensbad) war. Vor der Kolonnade der Salzquelle und Wiesenquelle ist der Ort ihres Entspringens. Die zu Ehren des Begründers von Franzensbad aufgestellte Statue befindet sich in der Nähe.

CO2-Gehalt: 1.795 mg/l, Mineralisierung 3162 mg/l, Ergiebigkeit 48,5 Liter pro Minute, Temperatur 13,2 °C. Für Kurbäder genutzt. 

Adler-Quelle vorm Pavillon der Salzquelle und Wiesenquelle

Cartellieri-Quelle

Die pramen Cartillieri entspringt hinter dem Slatinné lázně (Moorbad). Der Namensgeber ist der in Wien geborene Paul Cartellieri (1087 bis 1881), Kurarzt und Ehrenbürger. CO2-Gehalt: 1255 mg/l, Mineralisierung 2.421 mg/l, Ergiebigkeit 80 Liter pro Minute, Temperatur 11,6 °C. Bei Moorbädern eingesetzt.

Eisenquelle bzw. Eisenhaltige Quelle

Auf Tschechisch heißt diese zur Trinkkur verwendete Heilquelle Železnatý pramen, man bekommt man hinter dem Moorbad (Slatinné lázně). Die eisenhaltige Quelle wurde 1863 entdeckt. Ihr Wasser wird bei allgemeinen Erschöpfungszuständen und Müdigkeit für eine Trinkkur empfohlen. Wegen ihres hohen Gehalts an Eisen kennzeichnet den Eisen-Sauerbrunnen ein hervorragender Geschmack.

Gehalt an CO2: 1.998 mg/l, Mineralisierung 2.890 mg/l, Ergiebigkeit 2,9 Liter pro Minute, Temperatur 11,2 °C.

Erikaquelle

Das Mineralwasser der pramen Erika ist vielfältig einsetzbar. Die Erika-Quelle findet als Trinkkur Anwendung bei Schwächezuständen allgemeiner Art und wird ebenfalls im Zuge des Genesungsprozesses eingesetzt. Auch bei leichteren Verdauungsstörungen wird sie von den Franzensbader Kurärzten verschrieben, wie auch als Trinkkur bei Krankheiten der Niere und Harnblase. Damit nicht genug, auch in der Balneotherapie findet „Erika“ Verwendung. Die „Erika“-Heilquelle wurde übrigens erst 1999 gefasst.

Gehalt an CO2: 1.820 mg/l, Mineralisierung 1.003 mg/l, Ergiebigkeit 8 Liter pro Minute, Temperatur 13,5 °C.

Im Franzensbader Hotel Reza wird die Quelle Erika für Heilprozeduren genutzt.

Franzensquelle

Františkův pramen ist die erste Quelle des Kurortes und am bekanntesten. Sie soll schon vor 1400 bekannt gewesen sein, gefasst wurde die Franzensquelle 1793. Ihren Namen erhielt sie nach dem österreichischen Kaiser Franz I. Vorher hieß sie Egerer Sauerwasser bzw. Egerbrunnen, denn ihr Wasser wurde damals als Tafelwasser nach Eger gebracht, und Franzensbad gab es noch nicht.

Die Franzensquelle entspringt im Rondell des unteren Teils der Hauptpromenade. CO2-Gehalt: 1000 mg je Liter, Mineralisierung 1.359 mg/l, Temperatur 10,5 °C. Als Ergiebigkeit wurden 13,6 Liter pro Minute. ermittelt. Ausschließlich als Trinkkur verwendet, soll hilfreich bei leichten Störungen im Verdauungstrakt sein und unterstützend in Genesungsprozessen (allgemeine Rekonvaleszenz) und bei leichteren Fällen von Schwächezuständen sein.  

Die Franzensquelle ist täglich von 7.30 bis 18.00 Uhr zugänglich.

Franzensquelle in Franzensbad

Glauber I bis IV

4 der Franzensbader Heilquellen haben einen hohen Glaubersalz-Anteil und sind mit dem Namen „Glauber“ versehen worden. Die vor etwa 100 Jahren entdeckten Quellen sind zum Unterscheiden nummeriert. Alle vier versprechen positive Wirkungen auf den Verdauungstrakt. Nur Glauber III und IV sind in der Halle der Glauberquellen zu finden, welche täglich von 7.00 bis 12.00 Uhr und von 12.30 Uhr bis 18.00 Uhr zugänglich ist.

Die Quelle Glauber I entspringt im Pavillon beim Schwanensee, etwas abseits des Kurzentrums. Gehalt an CO2: 24,17 mg/l, Mineralisierung 8.332 mg/l, Ergiebigkeit 2,2 Liter pro Minute, Temperatur 11,1 °C. Ausschließlich als Trinkkur für den Magen-Darm-Trakt verwendet.  

Die Heilquelle Glauber II entspringt im eigenen Holzpavillon des „Parks Dvořákovy sady“ am Schwanensee. Gehalt an CO2: 14,41 mg/l, Mineralisierung 5.419 mg/l, Ergiebigkeit 1,3 Liter pro Minute, Temperatur: 10 °C. Ausschließlich als Trinkkur für den Magen-Darm-Trakt verwendet.

Die Glauber-III-Quelle heißt hier pramen Glauber III und ist in der Halle der Glauberquellen (Dvorana Glauberových pramenů) zu Hause. Der Gehalt an CO2 beträgt 16,24 mg/l, Mineralisierung 7.876 mg/l, Ergiebigkeit 62,2 Liter pro Minute, Temperatur: 11,5 °C. Verdauungsförderne Wirkung, wird aber nicht nur als Trinkkur, sondern auch für Heilbäder verwendet.

Glauberquellen-Halle in Franzensbad

Glauber IV entspringt ebenfalls in der Halle der Glauberquellen (Dvorana Glauberových pramenů) aus einer Tiefe von 93 Metern. Glauber IV hat die weltweit höchste Glaubersalz-Konzentration als Heilquelle. Gehalt an CO2: 1.534 mg/l, Mineralisierung 20.052 mg/l, Ergiebigkeit 0,9 Liter pro Minute, Temperatur: 12,5 °C.

Innenansicht der Halle der Glauberquellen

Kaiserquelle

Císařský pramen entspringt außerhalb von Franzensbad, nordöstlich des Kurortes, im Naturschutzgebiet Soos. Die Kaiserquelle ist von 9.00 bis 21.00 Uhr für die Franzensbader Kurgäste zugänglich.

Gehalt an CO2: 1.810 mg/l, Mineralisierung 7.594 mg/l, Ergiebigkeit 8,7 Liter pro Minute, Temperatur: 10,5 °C. Wird für Trinkkuren und Heilbäder verwendet.

Kalter Sprudel

Die Studený pramen (auch Kalte Quelle oder einfach Kaltquelle) entspringt im Pavillon in der Nähe der Halle der Glauberquellen und wird in den Pavillon der Luisenquelle geleitet. Anwendung meist bei Kurbädern, aber auch zum Trinken (leichte Magenbeschwerden, Appetitlosigkeit).

Gehalt an CO2: 1.810 mg/l, Ergiebigkeit 60 Liter pro Minute, Temperatur: 11,5 °C.

Luisenquelle

Die Name Luisin pramen ist auf Marie Luise von Österreich, Tochter des Kaisers Franz I., zurückzuführen. Seit dem Jahre 1906 ist die Luisenquelle in Benutzung. Die Luisenquelle wird im gleichnamigen Pavillon geschöpft. Das Wasser dieser Heilquelle wird vorwiegend bei Heilbädern eingesetzt, ist aber auch zur Trinkkur geeignet.

Gehalt an CO2: 492 mg/l, Mineralisierung: 1596 mg/l, Ergiebigkeit 60 Liter pro Minute, Temperatur: 10,45 °C.  

Franzensbader Luisenquelle

Marian-Quelle

Die pramen Marian entspringt direkt beim Kaiserbad (Císařské lázně). Man findet auch die weniger griffigen Namen Quelle D14 bzw. gar D XIV. Seit 1963 wird sie für den Kurbetrieb genutzt.

Gehalt an CO2: 21,05 mg/l, Mineralisierung: 7.473 mg/l, Ergiebigkeit 8,7 Liter pro Minute, Temperatur: 10,5 °C.

Natalienquelle

Heißt in Tschechien pramen Natálie und wird manchmal auch mit Natalia-Quelle übersetzt. Sie dient einer Trinkkur und hat einen sehr angenehmen und erfrischenden Geschmack. Einsatz bei Rekonvaleszenz (Genesung).

Geschöpft wird sie in der Kolonnade der Natalia-Quelle. Gehalt an CO2: 1.917 mg/l, Mineralisierung 1.523 mg/l, Ergiebigkeit 4 Liter pro Minute, Temperatur: 11,7 °C.

Neue Kirchenquelle

Heißt Nový Kostelní pramen und entspringt ebenfalls dort, wo die Halle der Glauberquellen gebaut wurde. Sie gilt als wohlschmeckend und wird für Trinkkuren verwendet.

Gehalt an CO2: 1.591 mg/l, Ergiebigkeit 45 Liter pro Minute, Temperatur: 14,0 °C.

Das Kurhotel Dr. Adler hat einen Zugang zur Neuen Kirchenquelle im Haus.  

Neue Kirchenquelle im Kurhaus Dr. Adler

Neue Quelle

Die Heilquelle namens Nový pramen entspringt in einem eigenen Pavillon in der Nähe der der Glauberquellen-Halle.

Gehalt an CO2: 1.671 mg/l, Mineralisierung 1.907 mg/l, Ergiebigkeit 23 Liter pro Minute, Temperatur: 11,1 °C.

Palliardi-Quelle

Auf Tschechisch einfach pramen Palliardi. Diese Heilquelle ist nach Dr. Palliardi benannt, einem Befürworter von Heilbehandlungen mittels Moorbädern. Diesen Namen hat man, anders als man vielleicht vermutet, für eine trinkbare Heilquelle vergeben. Das Wasser gilt als besonders wohlschmeckend und hilfreich bei Verdauungsstörungen und Entzündungen der Magenschleimhaut. Sie entspringt ebenfalls hinter dem Slatinné lázně (Moorbad), so gibt es doch einen Bezug zu Dr. Palliardis Intention. Die Palliardi-Quelle heißt im Volksmund auch „Jungbrunnen der Liebe“.

Gehalt an CO2: 2.063 mg/l, Mineralisierung 2.468 mg/l, Temperatur: 12,4 °C.

Salzquelle bzw. Salzige Quelle

Die Solný pramen (1819 erschlossen) ist eine Trinkkur-Quelle zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege), welche in der Kolonnade der Salzquelle und der Wiesenquelle entspringt. Sie ist von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Gehalt an CO2: 2.180 mg/l, Mineralisierung 2.956 mg/l, Ergiebigkeit 0,8 Liter pro Minute, Temperatur 11 °C.

Sonnenquelle

Die Sluneční pramen (1936 entdeckt) ist ebenfalls eine Trinkkur-Quelle, sie entspringt in der Nähe des Franzensbader Schwanensees.

Gehalt an CO2: 2.105 mg/l, Mineralisierung 7.473 mg/l, Ergiebigkeit 8,7 Liter pro Minute, Temperatur 10,5 °C.

Sophienquelle bzw. Quelle Sophie

Die Trinkkur-Quelle wird in Tschechien pramen Žofie genannt. Sie entspringt hinter der Kolonnade der Natalia-Quelle. 1885 wurde sie bekannt. Die Sophienquelle wird zur Trinkkur verwendet, Heilanzeigen sind Erkrankungen der Niere und der Harnblase.

Gehalt an CO2: 1.582 mg/l, Mineralisierung 997,8 mg/l, Ergiebigkeit 12 Liter pro Minute, Temperatur 11,5 °C.

Stanislav-Quelle

Ist auch eine 1:1-Übersetzung, im Tschechischen: pramen Stanislav. Geschöpft wird sie bei einem kleinen See im Park der katholischen Kirche, entdeckt wurde das verdauungsfördernde Heilwasser erst 1981. Die Stanislav-Quelle ist mit 120 Litern pro Minute äußerst ergiebig.

Gehalt an CO2: 2.174 mg/l, Mineralisierung 4763 mg/l, Temperatur 12,0 °C.

Stahl-Quelle

Ergiebigkeit: 1 Liter pro Minute. Wird bei chronischem Katarrh der Atemwege (Inhalationen, zum Gurgeln) sowie bei Gicht und bei Nieren- und Gallensteinen verwendet.

Stefanie-Quelle (Štěpánka)

Das Wasser der pramen Štěpánka wird seit 1878 genutzt. Heute wird es auch als Flaschen-Mineralwasser verkauft. Gehalt an CO2: 1.582 mg/l, Mineralisierung 997,8 mg/l, Ergiebigkeit: 12 Liter pro Minute, Temperatur 11,5 °C. Im Kurhaus Klíma hat das Wasser noch eine Temperatur von 10,9 °C. Der Franzensbader Sauerbrunn wird auch äußerlich angewendet – kommt erwärmt bei Bädern zum Einsatz.

Wiesenquelle

Auf Tschechisch: Luční pramen. Diese Quelle wird in der Kolonnade der Salzquelle und Wiesenquelle geschöpft. Die Kolonnade ist von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Die 1823 entdeckte Wiesenquelle findet Verwendung als Trinkkur und gilt ebenfalls als wohlschmeckend. Das Wasser der Wiesenquelle findet bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen der Gallenblase sowie bei Erkrankungen des Verdauungstraktes Verwendung.

Gehalt an CO2: 2.568 mg/l, Mineralisierung 3.443 mg/l, Ergiebigkeit 4,49 Liter pro Minute, Temperatur 10,4 °C.

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