Hydrocolon-Therapie

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Hydrocolon-Therapie wird auch Colon-Hydro-Therapie genannt.

Alternativmedizinische Therapie zur Darmsanierung, die als eine Weiterentwicklung der altbewährten Darmspülung beschrieben wird. Während die Darmspülung eine Maßnahme ist, eine Untersuchung des Darms vorzunehmen, wird die Hydrocolon-Anwendung zu therapeutischen Zwecken durchgeführt.

Im Unterschied zur Darmspülung, wo ein ein Schlauch verwendet wird, verwendet man bei der Hydrocolon-Therapie zwei Schläuche: Ein Schlauch führt lauwarmes Wasser (meist eine 0,9-%-Kochsalzlösung) in den Dickdarm, der zweite Schlauch leitet den gelösten Darminhalt mit dem Wasser wieder ab. Während der Behandlung kann zusätzlich noch der Darm durch die Bauchdecke massiert werden. Dem lauwarmen Wasser werden manchmal auch Zusätze beigegeben, zum Beispiel Kamille, Seife, Essig oder Kaffee zugegeben. Die Dauer einer Kuranwendung beträgt etwa eine halbe Stunde.

Ziel der Hydrocolon-Therapie ist, den Darm zu reinigen, ihn von Giftstoffen, Schlacken und Kotsteinen* (im Enddarm) zu befreien. Hierdurch soll der Darmflora geholfen werden, das Gleichgewicht wiederzuerlangen, was letzten Endes dem Immunsystem zugute kommt.

* Manche Kotsteine können nur operativ entfernt werden: wenn sie einen Ileus, einen Darmdurchbruch bei Blinddarmentzündung oder eine Entzündung an der Darmwand verursacht haben.

Zu den Indikationen gehören Verstopfung, häufige Durchfälle, Blähungen, Völlegefühl, Pilzinfektionen des Dickdarms. Weiterhin werden einige Krankheitsbilder aufgeführt, die nicht auf dem ersten Blick mit Verdauung zu tun haben, so können auch chronische Hauterkrankungen, Störungen des Immunsystems, Depressionen, Migräne, Konzentrationsmangel, Leistungsabfall, Vitalitätsmangel ihre Ursache in Darmbeschwerden haben.

Standpunkt der Medizin

Die westliche Schulmedizin sieht die Hydrocolon-Therapie kritisch, sieht sie als eine alternativmedizinische Anwendung, das dem Wissensstand der Antike entspricht. Gemeint ist dabei, dass Krankheiten auf ein Ungleichgewicht der Körpersäfte zurückzuführen sind, welches bis in die heutige Zeit Anhänger gefunden hat. Man verweist darauf, dass die Mehrzahl der Menschen in unseren Breiten an einer gestörten Zusammensetzung der Darmbakterien leidet (verursacht u.a. durch übermäßige Kohlenhydrataufnahme, insbesondere Zucker). Auch lassen sich einige Darmkrankheiten nicht mit einer oder mehreren Spülungen beseitigen, sondern bedürfen eines operativen Eingriffes.

Die Hydrocolon-Therapie stellt im übrigen sehr hohe Anforderungen an die Ausführenden, denn bei unsachgemäßem Durchführen können gefährliche Verletzungen der Darmwand auftreten. Medizinisch unbegründete Darmreinigungen können bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie ausgeprägten Hämorrhoiden, Morbus Crohn oder nach Darmoperationen (sowie bei Nieren- oder Herzerkrankungen sein) zu ernsten Komplikationen führen.

Die Auflistungen und die inhaltlichen Erläuterungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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